Sie haben das Gefühl, bestimmte Nahrungsmittel nicht zu vertragen, wissen aber nicht genau welche. Vielfältige Symptome bzw. Beschwerden werden mit Nahrungsmittelunverträglichkeiten in Verbindung gebracht.
So z.B.: Verhaltensstörungen, Lernstörungen, Hyperaktivität, chronische Müdigkeit, Depressionen, Epilepsien, Halluzinationen, Migräne, Gelenkbeschwerden, Blasenentzündungen, chronische Darmerkrankungen, Durchfall, Erbrechen, Blutdruckabfall, Herzrasen, krampfartige Bauchschmerzen, Brennen im Mund, Akne, Neurodermitis, Psoriasis, Heuschnupfen, Asthma u.a.
"Von Nahrungsmittelallergien spricht man nur, wenn die krankhaften Symptome nach Nahrungsaufnahme als Folge von immunologischen Mechanismen entstehen, welche in genetisch veranlagten Individuen die Bildung von Allergen-spezifischen Antikörpern induzieren (z.B. gegen einzelne Milcheiweiße). In der Regel können Symptome durch kleine oder mäßige Mengen des betreffenden Nahrungsmittels ausgelöst werden, verschwinden nach dessen Elimination und können überzeugend und reproduzierbar durch eine erneute Exposition ausgelöst werden."
Positive Tests sind Ausdruck einer Sensibilisierung gegenüber dem Nahrungsmittel aber nicht beweisend für eine klinische Relevanz. Umgekehrt schließen negative Testergebnisse ein Nahrungsmittel als Verursacher allergischer oder pseudoallergischer Symptome keineswegs aus.
"Alle Reaktionen, bei welchen keine immunologisch-spezifischen Mechanismen im Spiele sind, werden als Nahrungsmittelintoleranzen klassifiziert. Darunter werden enzymatische, pharmakologische und unbekannte Intoleranz-erzeugende Mechanismen sowie psychische Aversionen unterschieden."
Die Reaktionen des Körpers sind häufig von der aufgenommenen Menge des unverträglichen Stoffes abhängig und werden als "Pseudoallergie", "Intoleranz" oder als "Unverträglichkeit" bezeichnet.
Orale Provokationsteste mit Nahrungsmitteln und/oder Nahrungsmittelzusatzstoffen sind die letzte Stufe einer sorgfältigen Allergiediagnostik. Sie werden in einer erscheinungsfreien oder symptomarmen Periode durchgeführt. Für die Zeit der Expositionsversuche erhält der Proband einen Diätplan. Nach 5 bis 7 Tagen Fasten oder Minimal-Diät (z.B. mit Reis oder Dinkel) wird ein Nahrungsmittel nach dem anderen stufenweise in den Kostplan aufgenommen, wobei es bei Intoleranzen zu ausgeprägten Reaktionen kommen kann. So ist man in der Lage, das auslösende Nahrungsmittel zu identifizieren.
Kontrollierte orale Nahrungsmittelexpositionsteste sind die entscheidende diagnostische Maßnahme, den Nachweis der aktuellen Pathogenität zu erbringen.
Hierzu gehört die Applied Kinesiology.
Ein beliebiger Testmuskel wir vom Untersucher in eine standartisierte Position gebracht. Der Patient wird aufgefordert, den Muskel gegen den Druck des Untersuchers maximal anzuspannen. Der Untersucher hält dagegen, so dass keine Längenänderung des Muskels auftritt. Ein normaler Muskel wird sich bei einer dann vom Untersucher erzeugten minimalen Druckerhöhung an diese anpassen können und das Gelenk, das er bewegt "verriegeln". Durch Druck auf einen dem Muskel zugeordneten Akupunkturpunkt, durch Auflegen eines Magneten auf den zu testenden Muskel oder durch zusammendrücken der Muskelspindeln lässt sich ein normal reagierender Muskel abschalten bzw. schwächen. Kommt eine unverträgliche Substanz in das Energiefeld des Patienten, so bedeutet das für sein Regulationssystem Stress. Je nach Grundzustand des Patienten und Ausmaß dieses Stresses wird der vorher normal reagierende Muskel schwach oder er "verspannt" (d.h. durch den Untersucher nicht abschaltbar).
Das Testen im Mund ist wesentlich zuverlässiger als das immer wieder praktizierte Testen mit den Nahrungsmitteln in der Hand oder auf dem Bauch. Es werden immer verzehrfertige Nahrungsmittel, die weitgehend vom Patienten selbst mitgebracht werden, getestet.
Die rechtliche Anerkennung dieses Testes in den USA beruht auf dem nuklearmedizinischen Nachweis einer direkten Verbindung vom Mundraum zum Hirn.
Vor dem eigentlichen Nahrungsmitteltest kann in einem Übersichtstest geprüft werden, ob Nahrungsmittelunverträglichkeiten vorliegen und ob die Durchführung eines Nahrungsmitteltestes sinnvoll ist.
Klinische Beobachtungen an Einzelfällen belegen, dass nach einer gewissen Zeitspanne eine Nahrungsmittelunverträglichkeit oder auch –allergie spontan verschwinden kann, so dass früher Allergie-auslösende Nahrungsmittel später in kleinen Mengen oder gar uneingeschränkt wieder eingenommen werden können.
In der Phase des Verzichtes auf unverträgliche Nahrungsmittel (ca. 10 Tage bis 4 Wochen) kann ein Lernprozess stattfinden, in dem man erfährt, wie sich das Befinden verbessert, wenn man ein paar Dinge in der Ernährung verändert.
Das kann man aber nur spüren, wenn die unverträglichen Nahrungsmittel konsequent weggelassen werden. Nur ein bisschen unverträgliche Milch kann die mögliche Verbesserung der Beschwerden verhindern, und das Experiment, in dem man feststellt, welche Bedeutung die von Therapeuten getesteten Unverträglichkeiten tatsächlich haben, zunichte machen.
Es geht nicht darum, für alle Zeiten auf Dinge zu verzichten, die man mag, sondern die Einflüsse der Ernährung auf das Befinden selbst einschätzen zu lernen. Nur dadurch kann man mit geringem Aufwand und ohne Medikamente zur Gesundheit, Leistungsfähigkeit und zum allgemeinem Wohlbefinden beitragen.