Berufsausübungsgemeinschaft (GbR)
Dr. med. Sylvia Völler Fachärztin für Allgemeinmedizin
 Akupunktur, Homöopathie, Ernährungsmedizin
Dr. med. Thomas Völler Facharzt für Innere Medizin
 Naturheilverfahren, Chirotherapie, Akupunktur

24-Stunden-Blutdruckmessung

Das Risiko von Herzkreislauferkrankungen ist von u.a. von der Höhe des Blutdruckes abhängig. Der Blutdruck gesunder, und erst recht der von Hypertonie-Patienten unterliegt über 24 Stunden starken Schwankungen. Unterschiedliche Regulationsmechanismen passen die Höhe des Blutdrucks den individuellen physiologischen Anforderungen an.

So ist der jeweils gemessene Wert immer nur im Zusammenhang mit der aktuellen Situation des Patienten zu beurteilen. In der Praxis gemessene Einzelwerte des Blutdrucks sind daher nur eine Momentaufnahme aus einer Vielzahl von Blutdruckwerten und führen oft zu einer falschen Einschätzung des wahren Blutdruckniveaus.

Ein detaillierter Einblick in den individuellen Verlauf des Blutdrucks läßt sich durch eine Vielzahl von Einzelmessungen und durch die wiederholte Selbstmessung des Blutdrucks gewinnen. Die beste Information über den alltäglichen Blutdruck gibt die 24-Stunden-Blutdruckmessung mit einem automatisch messenden und registrierenden Gerät.

Die 24-Stunden-Blutdruckmessung kann zuverlässig helfen, die Diagnostik eines Bluthochdrucks, die Indikation zur Behandlung, die Beurteilung des Therapieerfolges und die Abschätzung der Prognose zu verbessern.

Mit der Langzeitblutdruckmessung werden auch Blutdruckanstiege erfaßt, die nur in ärztlicher Umgebung in Klinik oder Arztpraxis auftreten (Praxishypertonie, Weißkittelhypertonie). Ein derartiges Phänomen findet sich bei über 20% der Patienten mit erhöhten Blutdruckwerten in der Praxis. Diese Patienten bedürfen keiner medikamentösen Therapie aber einer längerfristigen Kontrolle. Denn Patienten mit einer Praxishypertonie entwickelt häufig in den folgenden Jahren einen manifesten arteriellen Hypertonus.

Mit Hilfe der Langzeitblutdruckmessung kann ein fehlender nächtlicher Blutdruckabfall während des Schlafes aufgedeckt werden, was auf eine sekundäre Hypertonie oder auf Folgeschäden des Bluthochdrucks hinweisen kann. Patienten mit fehlendem nächtlichen Blutdruckabfall haben häufiger Folgeschäden an Gehirn, Herz und Nieren als Patienten mit normalem Blutdruckrhythmus. Auf der anderen Seite kann ein zu niedriger nächtlicher Blutdruck infolge "Überbehandlung" bei Patienten mit vorgeschädigten Gefäßen akute Durchblutungsstörungen auslösen.

Auch bei der Therapiekontrolle eines Bluthochdrucks bietet die Langzeitblutdruckmessung mehrere Vorteile. So sind Wirkdauer und Wirkstärke eines Blutdruckmedikamentes besser zu erfassen. Dosis und Dosisintervall der Blutdruckmedikamente lassen sich somit individuell optimal gestalten.

Zur 24-Stunden-Blutdruckmessung erhält man eine Blutdruckmanschette um den linken Oberarm, die mit einem empfindlichen Aufnahmegerät verbunden ist. Dieses automatische Blutdruckmeßgerät wird in einer kleinen Umhängetasche getragen. Es mißt in festgelegten Zeitintervallen den Blutdruck und die Herzfrequenz, und zeichnet diese auf. Während der jeweiligen Messung sollte der Arm ruhig gehalten werden um die Störeinflüsse so gering wie möglich zu halten. Extramessungen können bei Erfordernis (z.B. Beschwerden wie Kopfschmerzen oder Schwindel) durch Druck auf den Startknopf selbst aktiviert werden.

Normwerte der 24 Stunden Blutdruckmessung

Tagesmittelwert: maximal 135/85 mmHg
nächtlicher Mittelwert: maximal 120/70 mmHg
24 Stunden Mittelwert: maximal 130/80 mmHg
Nachtabsenkung: mindestens 10 %
   
(normal ist ein Absinken des systolischen Druckes um 10 bis 15 % und des diastolischen um 15 bis 20 % während des Schlafes)

Für meine Patienten!
So messen Sie Ihren Blutdruck selbst!

Viele Menschen Überprüfen regelmäßig zu Hause ihren Blutdruck. Das ist durchaus vernünftig. Tun Sie es auch? Wenn ja, sollten Sie folgende Punkte beachten, damit Sie sich auf Ihre Meßwerte verlassen können:

  • Messen Sie immer zur gleichen Zeit - am besten morgens bevor Sie Ihre Tabletten einnehmen.
  • Halten Sie vor jeder Messung eine fünfminütige Ruhepause ein.
  • Fragen Sie Ihren Hausarzt, wie oft Sie messen sollen. Meist genügen ein- bis zweimal pro Woche - es sei denn, Ihre Medikamente wurden geändert.
  • Tragen Sie alle Werte in Ihren Blutdruckpaß ein. Nehmen Sie diesen zu jedem Arztbesuch mit.
  • Wenn Sie an beiden Armen unterschiedliche Werte messen, gilt der höhere Wert! Berichten Sie Ihrem Hausarzt von dieser Differenz. Druckunterschiede von über 20 mmHg bedürfen einer ärztlichen Abklärung!
  • Die Messung am Handgelenk ist genauso zuverlässig wie die am Oberarm. Sie müssen allerdings darauf achten, daß sich das Gerät in Höhe des Herzens befindet - also eventuell ein Kissen unter den Unterarm legen.
  • Auch wenn Sie mit Ihren Werten einmal nicht zufrieden sind, ändern Sie Ihre Medikamente nur nach Rücksprache mit Ihrem Hausarzt.